Gemeinsame Ausstellung im Fembo-Haus ist eröffnet

Ausstellungseröffnung
Bildrechte Axel Mölkner-Kappl

Zum Start des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2023 in Nürnberg eröffnete am 6. Juni die gemeinsame Ausstellung "Evangelische Migrationsgeschichte(n)" ihre Türen. Bis zum 3. September ist sie im Stadtmuseum Fembo-Haus zu sehen.

 

"Evangelische Migrationsgeschichte(n)" ist ein gemeinsames Museumsprojekt, bestehend aus insgesamt zwölf Einzelausstellungen, die sich mit Wanderungsbewegungen aus Sicht evangelischer Kulturgeschichte beschäftigen. Erarbeitet wurden diese von verschiedenen Bildungsinstitutionen und Museen in Europa und eines in den USA.

 

Projektpartnerinnen und -partner aus sieben verschiedenen Ländern gemeinsam bei der Ausstellungseröffnung in Nürnberg.
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Projektpartnerinnen und -partner aus sieben verschiedenen Ländern gemeinsam bei der Ausstellungseröffnung in Nürnberg.

Die gemeinsame Ausstellung stellt einen Zusammenschnitt mit Beiträgen aller beteiligten Projektpartnerinnen und -partner dar und ist als Wanderausstellung konzipiert. Auf 22 Plakaten werden Menschen vorgestellt, deren Biografien geprägt sind von Migration und exemplarisch für eine ganze Wanderbewegung stehen. Daneben lassen besondere Exponate, wie die Abendmahlskanne von Exulant Johannes Schrenck oder der Diakonissentracht der Oberin des Diakonissen-Mutterhauses Lehmgruben, die Schicksale lebendig werden.

Gleichzeitig historisch und aktuell erzählen die evangelischen Migrationsgeschichten von Schwierigkeiten und Chancen, mit denen sich protestantische Migrantinnen und Migranten in den vergangenen fünf Jahrhunderten konfrontiert sahen.

Dr. Julia Lehner
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Julia Lehner, Kulturbürgermeisterin der Stadt Nürnberg.

Und sogar der Ausstellungsort selbst zeugt von Migrationsgeschichte. So erinnert Evelyn Reitz, Abteilungsleiterin der kunsthistorischen Sammlungen und Museen in Nürnberg, in ihrer Rede an den Erbauer des Fembo-Hauses Philipp van Oyrl. Als Protestant sah dieser sich 1585 gezwungen, seine Heimat Antwerpen zu verlassen, um schließlich in Nürnberg ein neues Zuhause zu finden.

Auch Nürnbergs Kulturbürgermeisterin Julia Lehner, greift die Verbindung der Stadt Nürnberg zur Migrationsgeschichte auf: Denn auch der vielleicht bekannteste Nürnberger, Albrecht Dürer (1471-1528), wäre nie Nürnberger geworden, wenn nicht schon dessen Vater die ungarische Heimat verlassen hätte.

Der Blick in die Geschichte zeigt: Migration ist allgegenwärtig und wir können ihre Früchte auch heute noch ernten und vor allem wachsen lassen. Gleichzeitig ist Migration ein Thema, das nicht selten für hitzige Diskussionen sorgt und mit Vorurteilen und Angst belastet ist.

Dr. Thomas Greif
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Thomas Greif, Leiter des Diakoniemuseums Rummelsberg und Projektorganisator, bei der Ausstellungseröffnung.

Um dem entgegenzuwirken lenkt die Ausstellung den Blick vor allem auf die Möglichkeiten, die Migration mit sich bringt und möchte eine Botschaft in Erinnerung rufen, die inmitten einer krisengeprägten Welt nicht oft genug wiederholt werden kann:

Abschottung und Feindseligkeit bringen uns nicht voran. Die gemeinsame europäische Zukunft hängt davon ab, mit welcher Gesinnung wir dem Neuen und Fremden begegnen. Denn der Wert von Migration zeigt sich nur denen, die eine offene Einstellung bewahren. Nur so lässt sich ein Europa schaffen, in dem sich jede und jeder willkommen fühlt und alle von der Vielfalt profitieren können.

 

Die Ausstellung ist bis zum 3. September im Stadtmuseum Fembo-Haus zu sehen.

Mehr Informationen für Ihren Besuch: https://museen.nuernberg.de/fembohaus/kalender-details/evangelische-migrationsgeschichte-2319

 

Als Plakatausstellung ist sie außerdem über den Evangelischen Presseverband ausleihbar.

Mehr Informationen zum Leihen der Ausstellung: https://www.ausstellung-leihen.de/evangelische-migrationsgeschichte